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Herstellung
Das in der Milch enthaltene Casein wird von der Molke ( engl. Whey) getrennt und für weitere Produktionsschritte, wie etwa zur Herstellung von Whey-Eiweißpulver verwendet.
Es gibt es drei verschiedene Arten von Whey-Eiweißpulver, die sich jeweils im Eiweißgehalt und dem Anteil an Fett und Kohlenhydraten unterscheiden. Auch die Herstellungsweise
ist unterschiedlich.
Isolat mit knapp 90% Proteingehalt wird entweder durch noch feinere Ultrafiltration oder
aber durch chemische Verfahren gewonnen – ersteres ist aufwändiger, allerdings
auch zu bevorzugen, da hier die biologisch aktiven Bestandteile der Molke erhalten bleiben.
Hydrolysat wird durch enzymatische Aufspaltung gewonnen, was die Bioverfügbarkeit des Proteins erhöht – ein solches Pulver kann außerdem bis zu 96% Protein enthalten. Dafür
ist es geschmacklich recht unangenehm und sehr teuer, sodass dies nur selten verwendet wird.
Um den Eiweißgehalt anzuheben, werden durch Mikrofiltration die unerwünschten Bestandteile vom Eiweiß der Molke getrennt.
Arten
Es gibt verschiedene Arten von Eiweißpulver. Menschen, die keine ernährungsbedingten Einschränkungen, wie etwa Unverträglichkeiten haben und sich nicht nach einer veganen Ernährungsweise ernähren, können grundsätzlich jedes Eiweißpulver verwenden.
Handelsübliche Pulver bestehen meist aus laktosehaltigem Milcheiweiß. Auch hier gibt es viele verschiedene Pulver und Hersteller. Oft unterscheiden sich diese bis zu einem gewissen Grad in Inhaltstoffen, Zusammensetzung und Geschmack. Die Menge an Zucker und Eiweiß kann je nach Marke stark variieren. Bei der Auswahl der Produkte sollten Sie darauf achten, dass auf 100 g Pulver mindestens 80 g Eiweiß enthalten sind. Daneben sollte der Zuckergehalt, meistens angegeben als Kohlenhydrate, nicht zu hoch (≤ 5 g/100g) sein.
Generell gilt als Richtlinie für ein gutes Produkt:
• Eiweißmenge: mind. 80g pro 100g Pulver
• Zuckergehalt: höchstens 5g auf 100g Pulver
• Verarbeitung: „kalt verarbeitet“ zeugt von höherer Qualität
• Art: Isolate sind für die Gewichtsreduktion oft besser geeignet
• Zusatzstoffe: je kürzer die Zutatenliste, desto besser
Whey
Whey – Protein Konzentrat entsteht bei der Filtration von Molke. Es hat einen Proteingehalt bis zu 85%, einen Laktosegehalt von 3-5% und einen höheren Gehalt von Kohlenhydraten und Fetten.
Isolat
Whey-Protein Isolat hat im Vergleich zu normalen Proteinpulvern einen hohen Gehalt an Protein und ist zugleich nahezu Laktosefrei, sehr Kalorien-, Zucker- und Fettarm. Die Löslichkeit in Flüssigkeit ist besser, weshalb es auch für weitere Gerichte wie Quarkspeisen oder zum Backen gut geeignet ist.
Casein
Casein stellt die größte Eiweißfraktion in der Milch dar. Etwa 80 % des reinen Proteins entfällt auf Casein, rund 20 % auf Whey Protein (Molkeneiweiß). Beim Casein gibt es verschiedenen Arten, wobei das Micellare Casein mit am populärsten ist.
Das Casein Protein überzeugt durch seine langanhaltende Wirkung. Da es vom Körper langsamer aufgenommen wird als andere Proteine, ist das Milcheiweiß besonders während des Muskelaufbaus und Diätphasen gefragt. Die langanhaltende, fettarme Proteinversorgung trägt auch zum Muskelerhalt bei. Daher wird es gerne auch als Night-Time Protein eingesetzt.
Casein Protein ist dem Whey-Protein hinsichtlich des Calciumgehaltes deutlich überlegen. Das Micelläre Casein zum Beispiel liefert bis zu drei Mal so viel Calcium als das Whey-Protein. Calcium ist ein wichtiger Mineralstoff für starke Knochen und Zähne. Bei einem anstrengenden Training ist es von großer Bedeutung, stabile Knochen und Gelenke zu haben, um die schweren Gewichte ohne Schäden heben zu können. Weiterhin spielt Calcium eine große Rolle bei der Kontraktion der Muskeln, sowie im Energie- und Proteinstoffwechsel.
Vegane Eiweißpulver
Veganes Eiweißpulver enthält im Gegensatz zu den Eiweißpulvern auf Milchbasis keine tierischen Bestandteile. Konzentrat der veganen Pulver besteht daher aus rein pflanzlichen Lebensmitteln. Quellen sind meist Soja, Reis, Erbsen oder Hanf.
Geschmacklich eher neutral sind Eiweißpulver aus Soja oder Reis, wohingegen Pulver aus Erbsen oder Hanf einen relativ starken Eigengeschmack aufweisen. Diese kann man sich für herzhaftere Speisen oder beispielweise Shakes mit Gemüse zunutze machen.
Zusatzinfo
Eiweiße sind aus kleineren Bestandteilen zusammengesetzt, den sogenannten Aminosäuren. Es gibt eine große Anzahl von Aminosäuren, 20 sind für den Aufbau von Eiweißen notwendig. Einen Teil hiervon kann der Körper sogar selbst herstellen. Acht Aminosäuren sind jedoch essentiell, das bedeutet, der Körper ist darauf angewiesen, dass ihm diese Aminosäuren mit der Nahrung zugeführt werden, da er sie nicht selbst herstellen kann. Das optimale Eiweißpräparat sollte daher diese Aminosäuren enthalten: Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin. In der Regel enthält Molkenprotein (Whey) die meisten essentiellen Aminosäuren.
Gebrauch
Üblicherweise werden Eiweißpulver mit Flüssigkeit (Wasser, Milch, pflanzl. Alternative) zu einem Eiweiß-Shake verarbeitet. Dies geht schnell, macht satt und dient vielen als Mahlzeitenersatz oder auch als eiweißreicher Snack vor oder nach dem Sport.
Durch die ständige Verbesserung der Produkte sind die meisten Eiweißpulver in Flüssigkeit oder wasserreichen Lebensmitteln sehr gut löslich, sodass das Pulver bei einer eiweißärmeren Ernährung auch gut in Kaffee, Suppen, Quark, Backwaren oder Hauptgerichte mit eingearbeitet werden kann. Ideen dazu finden Sie bei „Rezepten“.
Um den täglichen Eiweißbedarf zu decken, empfiehlt es sich, diesen gleichmäßig auf drei Mahlzeiten aufzuteilen, sodass Sie zu jeder Hauptmahlzeit Eiweiß, komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe und gute Fette zu sich nehmen.